Das Betriebsklima ist gut. Ein Satz der gerne gesagt und auch gehört wird. Was bedeutet das eigentlich? Das Betriebsklima zeigt sich in der Art der Zusammenarbeit und der Umgang miteinander. Und dieses ist nicht nur auf Peers beschränkt, sondern bezieht sich auf die verschiedenen Ebenen in der Unternehmung. Zudem beschreibt das Betriebsklima im erweiterten Sinne auch, wie die Leistung mit welcher Unterstützung erbracht werden kann. Das sind auch die technischen Hilfsmittel. Was sind denn Zeichen für ein gutes Klima?

Zu einem guten Betriebsklima gehört auf jeden Fall die kurze Unterhaltung an der Kaffeemaschine, dass die Führungskraft stehen bleibt und nach dem Wohlbefinden fragt, oder, dass eine Kollegin oder Kollege sich für etwas bedankt, vor den ganzen anderen. Das „selbstlose“ Helfen, weil jemand gerade etwas verzweifelt vor dem Bildschirm sitzt. Das alles trägt dazu bei. Also Investition in zwischenmenschliche Belange. Und nun in Zeiten der Corona, fällt einiges davon weg, weil es einfach nicht so offensichtlich ist? Ich will nicht so weit gehen und sagen: aus den Augen, aus dem Sinn. Aber ein bisschen geht es schon in diese Richtung. Es gehört Disziplin und Interesse an den Kolleginnen und Kollegen in diesen Zeiten dazu. Aleo welche Möglichkeiten haben Sie?

Ein Beispiel kann sein, den täglichen „Cappuccino Call“ einzustellen, der vielleicht nur 15 min umfasst, aber alle einläd sich zu erkundigen, wie es den anderen geht.

Ein weiteres Beispiel kann sein, die Kollegen unregelmäßig, regelmäßig einzeln anzurufen, wie es ihnen geht.

Ein drittes Beispiel ist, genau zu schauen, wann Emails z.B. verschickt werden und sich zu fragen, gibt es hierfür einen Grund – z.B. wenn die Mutter erst um 23:00 Uhr Mails schickt. Die Antwort wird offensichtlich sein, aber die Frage darauf folgend könnte sein, wann passen Dir die Team Calls dann am besten?

Des Weiteren: die Zusammenarbeit geht viel Leichter, wenn man gerade bei Remote Working die Kollegen unterstützt und bei den neuen Tools sowohl durch Kompetenz aber auch eigene Zurücknahme, wenn etwas nicht klappt da ist. D.h. mehr antizipieren und mehr Zurückhaltung.

Letztlich: Den Umgang verstärken Sie, indem Sie gerade beim Miteinander (Pünktlichkeit in den Calls, Struktur bei den Meetings, Zurücknahme bei Kommentaren, etc.) unterstützend wirken.

Das Problem bei dem Betriebsklima ist das alte Hygiene Problem. Wenn es nicht mehr passt, dann stinkt es. Und leider geht so etwas schleichend verloren. Ich glaube, wie auch schon angemerkt in einem anderen Blog, die Zeit wird nicht zurückgedreht. Wir werden in Zukunft tendenziell mehr Remote Arbeiten als vor der Krise. Und wir haben heute die Chance viel zu üben, um das Risiko etwas kaputt zu machen zu reduzieren.

Und warum das Ganze: ein gutes Betriebsklima sorgt für bessere Leistung, bessere Arbeitszufriedenheit, ein engagiertes und motiviertes Team, eine höhere Identifikation und oft in effizienterer Kommunikation. Aber wenn es anders rum läuft führt ein schlechtes Betriebsklima nicht nur zu schlechterer Performance, sondern erhöht auch das Unfallrisiko zum oder im Betrieb.

Deswegen auch in Zeiten der Corona, arbeiten Sie gerne am Betriebsklima.

Herzlich aus dem Norden

Ihr

JPF

Erstellt 05/2020

Quelle: aufbauend auf arbeit&gesundheit 03/2020