Im Alltag, in der Firma oder in Beziehungen bleibt der Satz „Entschuldigung, das war mein Fehler“ oft unausgesprochen oder wird nur oberflächlich geäußert. Doch selten begegnet man einer wirklich ernst gemeinten und reflektierten Entschuldigung, die den Fehler ehrlich anerkennt. Warum fällt es so schwer, Verantwortung für eigene Fehler zu übernehmen?
Psychologische Gründe: Angst vor Schwäche und Gesichtsverlust
Menschen scheuen sich, Fehler einzugestehen, weil sie befürchten, dadurch Schwäche oder Inkompetenz zu zeigen. In der Arbeitswelt kann ein Fehler schnell als Bedrohung der eigenen Position wahrgenommen werden, insbesondere in leistungsorientierten Umfeldern. Auch in Beziehungen wird oft vermieden, Schwächen zuzugeben, da viele glauben, dies könne das Gleichgewicht der Partnerschaft stören.
Der Psychologe Michael Tomasello erklärt in seinem Buch „Why We Cooperate“, dass Menschen von Natur aus darauf bedacht sind, ihre soziale Stellung zu sichern. Ein Fehler einzugestehen, kann in einem sozialen Kontext als Risiko empfunden werden, da es Kritik oder Ablehnung nach sich ziehen könnte.
Gesellschaftliche Normen und Konditionierungen
In vielen Kulturen wird der Fehler einer Person mit Scham und Schuld assoziiert. Statt eine Entschuldigung als Akt der Integrität und Stärke zu sehen, bleibt sie oft mit dem Gefühl des Versagens verbunden. Besonders im Berufsleben wird oft der Eindruck vermittelt, dass ein Fehler eine Schwäche ist, die es zu vermeiden gilt.
Der echte Wert einer Entschuldigung
Eine ernst gemeinte Entschuldigung geht über den oberflächlichen Akt der Beschwichtigung hinaus. Sie erfordert Selbstreflexion und den Mut, Verantwortung zu übernehmen. Laut der Verhaltensforscherin Brené Brown („Dare to Lead“) schaffen echte Entschuldigungen Vertrauen und fördern tiefere Verbindungen, sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext.
Wie kann man lernen, Fehler einzugestehen?
- Selbstreflexion üben: Sich bewusst zu fragen, ob der Fehler wirklich bei einem selbst liegt, und ihn klar zu benennen.
- Offenheit zeigen: Anzuerkennen, dass Fehler menschlich sind und sogar zu Wachstum führen können.
- Rückmeldungen einholen: Nach der Entschuldigung nachfragen, wie die Situation besser gelöst werden kann.
Eine authentische Entschuldigung trägt nicht nur zur Klärung bei, sondern stärkt langfristig Beziehungen. Es lohnt sich also, die Angst vor Fehlern zu überwinden und die Worte „Das war mein Fehler“ mit Überzeugung auszusprechen.
Worth a thought?
Herzlich aus Hamburg
JPFirnges
Foto von Austin Distel auf Unsplash
#lernen #ausbilden #führung #führungskräfte #chance #empowermentcoach #JPFcoaching #b2bcoach #firnges #meilensteine #selfempowerment #selbstvertrauen #dasmachtsinn #erfolg #worthiness #innerestärke #moment #sustainability #nachhaltigkeit #thought #mindful #nachhaltigkeit #resilienz #achtsamkeit #dasmachtsinn #positiv #hamburg