Da kommt endlich der Karriereschritt. Und nun sollen Sie die alten Truppe führen.

Natürlich haben Sie gelernt oder sind sich dem bewusst, dass klare Grenzen und gute Kommunikation ein paar der Schlüssel sind, die zum Erfolg führen. Diese Grenzen sind genau dafür entscheidend, dass Sie nicht nur vielleicht ein besseres Gehalt kriegen oder gar das ersehnte Einzelbüro, sondern dass Sie die alten Peers führen.

Es wird so sein, dass Sie mit Problemen konfrontiert werden. Die einfacheren sind die, wo sich alte Seilschaften nun etwas wünschen, oder gar eine Vorzugsbehandlung fordern. Oder eine andere Person fühlt sich übergangen, weil diese Person auf die gleiche Position beworben hatte.

Diese Art von Problemen und auch Ihr Übergang in die neue Rolle, bekommen Sie nur mit klarer, direkter, beabsichtigter und transparenter Kommunikation hin. Denken Sie daran, es sind soziale Situation, die Sie hier herausfordern. Die folgenden drei Regeln helfen Ihnen hier erfolgreich zu sein:

1. Aller Anfang fängt bei sich an – es ist Ihr Verhalten, das zum Erfolg führt:

Es gibt einen Grund warum Sie diese Rolle bekommen haben. Finden Sie diesen Grund heraus und machen Sie sich klar, was nun von Ihnen verlangt wird und was Sie dafür von Ihrem Team benötigen. Eine klare Position und Rolle ist anderen nämlich zu vermitteln. Ein diffuses Irgendwas nicht.

Ab morgen ist alles anders, wird Ihnen nicht helfen. Machen Sie mit dem Team kleine Schritte in die Richtung in die Sie wollen. Überfordern Sie auf keinen Fall bei der Geschwindigkeit.

2. Die Zeit ist auf Ihrer Seite

Führen über Gespräche! Machen Sie in Einzelgesprächen den Teammitgliedern klar wo Sie hinwollen, was Sie hierfür benötigen, und warum die Mitglieder Bestandteil davon sind. Dieses schafft die nötige Direktheit und Transparenz.

Stellen Sie offene Fragen und hören Sie aufmerksam zu (gerne wiederholen Sie, was Sie aus den Nachrichten gehört haben). Am Anfang werden Sie hierfür Zeit benötigen, aber die Teammitglieder merken auch, dass Sie sich Zeit nehmen. Und machen Sie sich klar, dass Sie auch jetzt in der Lage sind, Änderungen, die Sie und Ihre Mitarbeiter sich vor der Beförderung gewünscht haben, nunmehr umzusetzen.

Wichtig ist: Alle Mitarbeiter kennen Sie aus der Vergangenheit, mit Ihren Stärken und Schwächen (sowohl menschlich als auch inhaltlich – die Beförderung macht Sie nicht unfehlbar).

3. Autorität herstellen

Seien Sie konsequent in der Mitteilung Ihrer Botschaft – diese muss deckungsgleich sein zwischen dem wie Sie gearbeitet haben und was Sie erreichen wollen – dann ist die Nachricht authentisch.

Autorität bedeutet auch Glaubwürdigkeit und das gelingt nur, wenn Sie fair und ausgleichend sind. Das bedeutet z.B. kein bevorzugen von Freunden. Gerade als verantwortliche Person sind diese Grenzen wichtig.

Mir wurde mal gesagt, mit Deinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen kannst Du nicht befreundet sein.

Sehe ich das heute ähnlich strikt – wahrscheinlich nein, aber eine gesunde Distanz unterstützt Sie eher, als dass sie schadet.

Zur Autorität gehört auch entgegentreten bei passivem Widerstand, nicht Umsetzung, untergraben von Entscheidungen. Dieses sollte direkt mit einem vier-Augen-Gespräch aufgenommen werden.

Sie sind auch wenn Sie vorne stehen, immer noch Team-Mitglied.

Viel Spaß beim Führen!

Herzlich aus dem Norden

Ihr

JPF

Autor: Dr. Jan Peter Firnges

Erstellt: 01/2020