Durchschnittlich lügt jeder Mensch zwischen 4- und 25-mal pro Tag.
Fast jeder Mensch tut es, und das täglich.
Wir entscheiden jeden Tag über die kleinen Abweichungen zur Wahrheit und was wir kommunizieren wollen oder müssen. Trotzdem stellt auch jeder Mensch täglich fest, dass ihr oder ihm die Wahrheit vorenthalten wurde, oder bewusst eine Fehlleitung da war. Und das schmerzt wahrscheinlich. Wahrscheinlich weil wir nicht wissen, ob es eine prosoziale Lüge war (also gut gemeint), eine ungeschickte Lüge (schlecht ausgeführt) oder eine schlechtgemeinte Lüge. Oft unterschätzen lügende Menschen den Empfänger (dann ist das gar richtig schlecht gemacht). Da wir der Meinung sind, ohne Lügen geht es nicht, macht unser Kopf was daraus – nämlich eine gefühlte Wahrheit.
Und die Menschen reagieren ganz verschieden auf das Ertappen. Mir sind Menschen bekannt, die, wenn sie ertappt werden, dann nichts mehr sagen. Das ist eine typischer „Freeze“ Effekt. Es gibt aber auch Menschen, die dann voll in die Offensive gehen und andere, die weglaufen. Typische Reaktionen! Da kann nur jede(r) mit sich ausmachen, wie damit umgegangen wird.
Was aber mich noch mehr nervt ist, ist die Kehrseite der Medaille. Nämlich, dass nicht beim Lügen ertappt zu werden, in dem Kopf zur gelebten und erlebten Wahrheit wird. Das sind die Menschen, bei denen Lügen zum Selbst gehören. Nur so können sie dieses Bild aufrechterhalten, das von ihnen bei sich selbst entsteht.
Also wenn schon lügen, dann bitte klar machen, dass gerade gelogen wird.
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Herzlich aus Hamburg
JPFirnges
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