Grant Freeland erklärte letztes Jahr das Management, wie wir es kennen, für beendet. Er zielte in seinem Artikel auf die sich verändernde Natur der Arbeit an sich und der Menschen ab.

Die Rollen der Manager verändern sich und viele davon antizipieren diese schon heute, schreibt der Autor in seinem Artikel. Es wird mehr von Manager mit Eckbüro weggehen und mehr zur Arbeitskraft, die sich einbringt. Die Reduktion des Overhead wird als Befreiung empfunden.

Was eine Landesbank vor mehr als 10 Jahren einführte – die Spezialisten-Schiene – wird wahrscheinlich in der Zukunft noch mehr genutzt werden, als „Experten ihrer Fachdisziplinen, Projekt-Honchos, Problemlöser“, und die Unternehmen, die das nicht frühzeitig erfassen, werden zurückbleiben. Wo war damals das Problem, bei der Landesbank? Die, die über die Boni entschieden haben, waren Manager mit Personalverantwortung und die haben nur denen gefühlt geglaubt, die Personalverantwortung hatten. Die anderen waren Spezialisten, aber für die Meinungsbildung nur zweite Reihe. Diese Tage sollen vorbei sein, sagt Vinciane Beauchene. Der Weg in die Führung war früher allein schon deswegen das Ziel, weil die Verweildauer bei Unternehmen nachweislich länger war, wenn eine Führungsrolle besetzt wurde. Allerdings Mitarbeiter bewegen sich und haben sich bewegt (lt. Employee Benefits Research Institute).

Warum war es allerdings immer verlockend nach oben zu klettern – Macht, Führung, Verantwortung oder nur das schnöde Geld?

Und hier dreht sich der Wind – heute wollen Menschen mental agiler sein, d.h. lieber neu als verwalten und sie sehen Arbeit anders als noch vor 1-3 Generationen. Warum ist das so? Einerseits, weil der Sättigungsgrad früher erreicht wird (Wohlstand) und weil bei gleicher Ebene die Jobs deutliche umfangreicher werden (81%). Andere meinen, dass sich die Jobs drastisch verändern (66%) oder ganz verschwinden (33%). Zudem glaubt die Mehrheit heute, dass die Nachteile überwiegen (Überlastung, Stress). Ein verschwindend kleiner Teil gab an, von heute nicht-leitend zu leitend in den kommenden 5 Jahren, zu werden. Wie es auch betrachtet wird – Manager zu sein, scheint nicht en vogue. Arbeit wird als das gesehen was es zu sein scheint, nämlich Zeit mit etwas verbringen, dass Geld verdient, aber interessant und nicht zu belastend sein soll. Und das ist nunmal schinbar nicht Management. Zudem glauben viele Unternehmen, dass flache Hierarchien, oder kurze Entscheidungswege, gestützt von Prozessen und Bots die Zukunft allein seien.

Und hier beginnt der Irrglaube. Wir brauchen Manger (noch besser Führungskräfte) trotz AI, Flex-Time, Home-Office oder Co-Working, weil „freie Radikale“ bewegen sich nun mal unkontrolliert.

Und das will keine(r).

Und hier, glaube ich, liegt der Hase im Pfeffer. Wir brauchen mehr Führungspersönlichkeiten, weil viel Aufgabengebiete, mit Hilfe von Prozessen und Computerunterstützung, ohne direktes Management funktionieren, aber MitarbeiterInnen zu fördern, zu fordern, Rücksprache zu geben und Feedback zu geben, das Bedarf anderer unterstützender Faktoren.

Somit, wenn es eine dünnere, schlankere Hierarchie gibt, brauchen wir die richtigen Menschen oben.

Somit wird die Entwicklung der Sparte Management und der involvierten Personen spannender denn je.

Herzlich aus dem Norden

Ihr

JPF

Autor: Dr. Jan Peter Firnges

Erstellt: 02/2020

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