Genau diese Frage habe ich mir heute wieder erneut gestellt.

In einem Coaching diese Woche habe ich mit der Person über das Thema Druck aus den verschiedensten Richtungen gesprochen. Auf der einen Seite der Druck im Job zu reüssieren, dadurch die Karriereleiter weiter hochzusteigen und dadurch ggf. mehr Geld zu bekommen. Zudem aber auch Druck auf der privaten Seite mit Wertigkeit, Beweis, dass Erfolg da ist, etc.

Bei dieser Person zeigte sich dieses in immer mehr Arbeiten, mehr Beweis, dass Erfolg vorhanden ist und immer weniger Zeit, die zur Verfügung stand.

Da ist mir eine Äußerung eines Vorstands eingefallen, die in einem Feedbackgespräch gefallen ist (also der Vorstand hat mir Feedback gegeben). Sinngemäß: Die größte Lüge, die in unserer Industrie existiert, ist dass man Qualitätszeit aufs Konto legen könnte in Form von Geld.

Anders ausgedrückt: Es gibt keinen Barwert von nicht genutzter und somit gesparter Qualitätszeit, die man in 5 Jahren genießen möchte. Geld kann auf ein Konto eingezahlt werden, Wohnungen oder Häuser können schöner und größer werden, aber ein nicht gemachter Besuch, oder ein nicht besuchtes Konzert, bleibt ein Zeitraum, der nie wiedergeholt werden kann.

Das was ich tue, sollte ich (in einer idealen Welt ohne Zwänge) tun, weil es mir Freude macht und nicht weil ich immer etwas auf später verschiebe, weil ich heute dafür keine Zeit habe. Dieses bewusst für ein paar Jahre zu tun, weil da etwas aufgebaut wird, ja, aber nicht immer und über einen sehr langen Zeitraum.

Nicht verbrauchte Qualitäts-Zeit kann man nicht später nutzen.

Herzlich aus dem Norden

Ihr

JPF

Autor: Dr. Jan Peter Firnges

Erstellt: 01/2020