Die These, dass wir nur wahre Gleichberechtigung erfahren, wenn Männer aus der tradierten männlichen Welt herauskommen, klingt vernünftig, birgt aber das Thema, dass viele Männer sich gar nicht bewusst sind, darin zu sein. Also die tradierte Welt der Macht, Einflussnahme und Kommunikation. Männer glauben, dass da ja alles passt.

 

Gerade die Frage, ob jemand in seiner oder ihrer Rolle zufrieden und glücklich ist, ist selbst aus den eigenen Augen nicht gut zu beurteilen.

 

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einer Badewanne und lassen ständig heißes Wasser nachlaufen. Sie werden es als angenehm und wohltuend empfinden. Kommt eine andere Person hinzu, und steckt die Zehe ins Wasser, ist „au, heiß“ oft die erste Reaktion.

D.h. wenn jemand etwas ständig erlebt, kann es gut oder auch schlecht sein und sich auch steigern, aber für die Person selbst wird es noch als normal oder komfortabel empfunden.

 

Viel weniger ist extern zu beurteilen, wie jemand die Rolle empfindet.

 

Deswegen ist die Frage, was für Sie derzeit normal ist, nicht unbedingt ausschlaggebend, vielmehr wie eine ausstehende Person, diese beurteilt. Das Bild sollte aufgenommen werden und wertschätzend betrachtet. Nur so kann eine Abwägung, ob „normal“ auch wirklich „normal“ ist, erfolgen und eine Arbeit an sich selbst, oder gar Verhaltensveränderung herbeigeführt werden.

 

Und auch hier ist es fast immer nicht schwarz oder weiß. Es gibt keine optimale Badetemperatur. Wenn Sie dieses googlen, kriegen Sie sowohl Vermietertipps (was muss die Gastherme liefern) oder Hauttipps (Feuchtigkeit für die Haut). Und dann gibt es noch die individuelle Temperatur im Vergleich zur Jahreszeit.

 

Denken Sie bei dem was für Sie gerade normal ist, daran, dass eine andere Person das anders sieht. Das kann verstören oder auch sogar verletzen, hilft aber es ggf. besser zu machen.

 

Mehr demnächst…

 

Herzlich aus dem Taunus!

JPFirnges

 

 

Photo by charlesdeluvio on Unsplash

Inspiriert von Think:Act 34

 

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