Erstmal möchte ich etwas gerade ziehen – trotz sorgfältigen Researchs hat sich bei mir ein Fehler eingeschlichen. „Aber die Fragen bleiben. Ist es richtig, dass wir (Deutschland) die Lufthansa mit 9 Mrd. € unterstützen – das sind etwa 25 TEUR pro Mitarbeiter?“ Da diese Zahl (9Mrd. anscheinend auf den Gesamtkonzern bezieht, nicht die Kernmarke (nicht 250TEUR)). Entschuldigung.

Gleichzeitig nach der letzten Woche, denke ich immer wieder darüber nach, warum die Personaleinsparungsmaßnahmen nicht vom Vorstand proaktiv vorher angesprochen wurden? Und wieso er nach der Krise wieder voll durchstarten möchte? „Honi soit qui mal y pense!” Höre ich dann wieder Boni? Ist eigentlich das Gehalt (analog HSH Nordbank 500 TEUR damals) beschränkt?

Im Zuge der Ereignisse in den Vereinigten Staaten z.B. bei Anne Will zu Rassismus und Polizeigewalt in den USA kam es immer wieder zu ähnlichen Äußerungen und / oder sich erarbeitenden logischen Schlüssen: „Der Anti-Präsident der Unvereinigten Staaten“.

Dieser Mensch ist für eine Politik verantwortlich, der es mir schwer macht, in die USA vorerst zu reisen. Und ich vergesse dabei, dass er nicht die USA ist, sondern die USA sind über 300 Mio. Menschen, von denen nicht alle so sind wie er.

Sinngemäß im NDR-Info diese Woche, dieser Mensch, der ein Bullshitter ist, er lügt wenn es ihm passt und er spricht die Wahrheit, wenn es ihm passt. Und meiner Meinung nach spricht er ohne Fundament des Wissens sondern nur des gefühlten Wissens.

Dieser Mensch ist nicht ein Beispiel für Männer, sondern eine Ausnahme. Aber er steht für ein Mann-Bild, dass es in vielen Gesellschaften noch gibt und gepflegt wird. Der Stärkste, Lauteste, vermeintlich Eloquenteste.

Und somit zurück zum Thema: „Es gibt diese Vorwürfe gegen die deutschen Politik-Talkshows: Zu viele alte weiße Männer diskutieren über die Köpfe der Betroffenen hinweg die Themen, die das Land bewegt. Minderheiten und junge Menschen sind häufig unterrepräsentiert. In dieser Hinsicht war die Sendung von Anne Will am Sonntag ein klares Statement.“ Und ich glaube, das gilt nicht nur für die Politik, sondern in den Führungsgremien, den Anteilseigner-Vertretern und vielen anderen Zusammenkünften. Und auch in der Führung beim Thema Besetzung von Frauen.

Es ist zu beobachten, dass einfach zu viele alte Männer (mental alt, oder in Rollenbildern des letzten Jahrtausends verhaftet) auch in den Firmen das Sagen haben, in den Verwaltungen und in den Vereinen. Ich weiß nicht mehr wo, aber es gab diese Wochen Zahlen für Unternehmen in privater Hand (der klassische Mittelständler) – 7% Geschäftsführerinnen! In Kölner Raum sagt man, „Man kennt sich, man hilft sich“ – so auch die Männer unter sich. Es müsste in der Wirtschaft heißen: Mann kennt sich, mann hilft sich. Und ich glaube es ist eine Art Protektionismus. Eine Abgrenzung wie in der Sprache (Juristendeutsch, Jägersprache) aber auch im Verhalten und nicht etwas anderes hineinlassen.

Wie kann eine Frau das durchbrechen, bzw. wie können wir als Gesellschaft dieses durchbrechen. Ein wirtschaftliche Begründung: Wir sollten als gewinn- und nutzenorientierte Gesellschaft daran arbeiten. Rein stochastisch, stellen wir uns besser, wenn wir 50% der Positionen mit Frauen besetzen. Warum? Wir nehmen mal an, dass Männer und Frauen gleich intelligent sind. Ergo verteilt sich die Intelligenz auf die eine, wie die andere Hälfte. Wenn wir 80% der Führungskräften aus der einen Hälfte rekrutieren, und nur 20% aus der anderen Hälfte, ist bei einer durchschnittlichen gleichen Verteilungskurve der Intelligenz, bei den 80% mehr Murks dabei. Wir nehmen einfach an, dass wir second best nur qua des Geschlechts wegen akzeptieren. Zudem haben Frauen Qualitäten, die Firmen besser aufstellen. Daran arbeite ich konstant mit meinen Klientinnen, sich diese Qualitäten bewusst zu machen, weil wenn diese gelebt werden, stellt sich gar nicht mehr die Frage nach „Frauen in Hosen“. Also nach den „besseren“ Männer. Die Stelle wird dann mit einem anderen Profil ausgestattet und dann macht eine Besetzung mit einer Frau auch mehr Sinn.

Und wie bekommen wir das nun mit dem „alte Männer“ Satz – Kinder – hin? Ein Löungsansatz und es gibt noch hunderte mehr:

Indem wir außerhalb der Kiste denken. 1 + 1 muss nicht immer 2 sein. Es kann auch was anderes sein.

Nehmen wir das Experiment im Auswärtigen Amt. Ein Ehepaar wird Botschafter. „Jobsharing im diplomatischen Dienst: Zum ersten Mal wird ein Ehepaar gemeinsam als deutsche Botschafter nach Slowenien entsandt. (…) „Die Hauptmotivation für dieses Modell war die Erkenntnis, dass wir mehr Zeit mit unseren Kindern verbringen wollen und auch müssen. Und zwar, solange die das auch noch nachfragen. Die sind jetzt sieben, acht und zehn – und irgendwann ist das dann auch nicht mehr gefragt.“

Hier haben zwei Menschen sich entschieden, dass sie nicht „double income“ wollen, oder benötigen, sondern haben ein Bedürfnis in die Gleichung miteinfließen lassen. Auch das fordert Mut, sich Fragen wie diese zu stellen, und nicht nur zu fragen: wer bleibt Zuhause wenn wir Nachwuchs haben.

Also um die Fragen zu beantworten: Wenn die alten Männer sich nicht ändern, dann werden Sie über kurz oder lang aussortiert. Es gibt einfach immer mehr Menschen, die dem Alten nicht mehr auf den Leim gehen.

Auch die Eigentümer können sich diese Fragen stellen? Bleiben Sie kritisch, vor allen Dingen, wenn Sie von alten Männern die immer gleichen Antworten bekommen.

Herzlich Ihr JPF

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Erstellt: 06/2020

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Honi_soit_qui_mal_y_pense

Kritik zu Anne Will www.web.de

www.Tageschau.de Ehepaar wird Botschafter Stand: 07.06.2020 19:52 Uhr

„Jobsharing im diplomatischen Dienst: Zum ersten Mal wird ein Ehepaar gemeinsam als deutsche Botschafter nach Slowenien entsandt. Das Auswärtige Amt wird moderner – auch, weil es muss. Natalie Kauther und Adrian Pollmann sitzen in ihrer Küche – denn auch bei ihnen ist in der Corona-Pandemie gerade weitgehend Homeoffice angesagt – und blicken voraus auf das Neuland, das sie ab August betreten. „Ja, ein bisschen wie Pionierarbeit…“, meint Kauther. „Wir sind sicherlich auch gespannt, wie das funktioniert, haben auch Respekt und Demut vor der Aufgabe als Botschafter an sich“, sagt Pollmann. Die beiden sind 45 und 43 Jahre alt, Juristen, seit 2005 im Auswärtigen Amt. Sie haben schon Erfahrung mit Jobsharing: Vor einigen Jahren hatten sie sich in Sarajevo einen Vize-Botschafterposten geteilt. Vize, ja gut – aber Botschafter, das ist schon nochmal eine andere Liga.

Als nach ein paar Jahren in Berlin jetzt wieder die übliche Rotation ins Ausland anstand, da hat das Ehepaar aktiv Lobbyarbeit gemacht für das geteilte Modell, erzählt Pollmann:

„Die Hauptmotivation für dieses Modell war die Erkenntnis, dass wir mehr Zeit mit unseren Kindern verbringen wollen und auch müssen. Und zwar, solange die das auch noch nachfragen. Die sind jetzt sieben, acht und zehn – und irgendwann ist das dann auch nicht mehr gefragt.“

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