Es gibt eine Studie, die sich mit „Digital Arbeiten und gesund leben“ auseinandersetzt (Link am Ende). Und als ich sie dann durchgelesen habe, merkte ich, dass ich an der Grenze zu dem Bundesland lebe mit der geringsten Digitalisierungsdichte. Und ich glaube, das liegt nicht an den Menschen, sondern an der Telekom. Aber das ist ein anderes Thema – Das Peter Prinzip!

Ein weiteres Thema, das mich diese Woche tief beschäftigt hat, waren natürlich meine Coachee Kundinnen und zwar die Tatsache, dass bei Führungsthemen, Freiheitsthemen und Themen, die Frauen betreffen, oft im Imperativ gesprochen werden. Ich frage mich, warum „wir“ uns einbilden, im Imperativ Frauen zu etwas aufzufordern. Diese „sprachliche“ „Gewalt“ ist ähnlich den Äußerungen wie: „Ich habe das heute echt clever gefunden, wie Du das im Meeting gelöst hast“. Ich denke, das Gros der Menschen möchte damit ausdrücken, dass sie das toll fanden, wie die Person agiert hat, aber, inhaltlich sagt die Person: Ich kann beurteilen, dass Du dich clever verhalten hast, somit stehe ich kompetenzerfahren über Dir. Aber das ist vielleicht beides überspitzt.

Digitalisierung hat Chancen – nämlich durch die Digitalisierung wirken sich die damit einhergehenden flexibleren Arbeitsbedingungen positiv auf die Gesundheit aus. Die Protagonisten leiden weniger unter Stress, sind weniger emotional erschöpft und schlafen besser. Zudem reduziert sich das krank zur Arbeit gehen. Fazit: Das Unternehmen hat wahrscheinlich nicht nur glücklichere Mitarbeiter, sondern das Unternehmen spart wahrscheinlich auch Geld.

Digitalisierung hat Risiken – durch die Technik und die andere Erreichbarkeit leiden Angestellte psychisch und physisch. Es kann zu einer digitalen Überlastung kommen. Die Grenzen zwischen privat und geschäftlich verschwimmen. Hier kommt Disziplin ins Spiel. Ist dieses nicht der Fall haben 6% mehr Beschäftigte Konflikte in Arbeits- und Privatleben durch die Nutzung von Informations-und Kommunikationstechnologie.

Die Studie zeigt noch breit auf, wie sich viele Inhalte in Deutschland verhalten. Was lernen wir hieraus – Von oben nach unten vorleben und das mit Überlegung.

Ein Beispiel: Eine Führungskraft schickt Freitagabend noch eine Mail. Diese wurde vor wenigen Jahren nicht bis Montag gesehen. Heute schaut fast jeder noch einmal auf seine Mails am Freitag oder Samstag und ist somit schon am Fliegenfänger. Die Führungskraft wollte vielleicht nur seinen Ordner leer bekommen, und ist sich den Auswirkungen gar nicht bewusst.

Hier gibt es mannigfaltig Beispiele, die Beschäftigte mehr oder weniger belasten, aber durch Spielregeln geordnet werden können. Jetzt ist die Zeit, dass wir uns damit auseinandersetzen. Weil die Uhr pre-corona drehen wir nicht zurück.

Herzlich aus dem Norden

Ihr

JPF

Erstellt 05/2020

Quelle: https://www.barmer.de/blob/200410/831b3890cf152fe66583e15c74668a34/data/studienergebnis-digitalisierung-2019.pdf