Eigentlich begann es mit einem Post von Frau Lena Meyer-Landrut zum Thema „Eier“ und „Muschi“. Was mich daran erstaunt hat, dass vereinzelt Personen nicht nachvollziehen konnten, warum das diskriminierend ist, dass mit den „dicken Eiern“ eine mutige Person dargestellt wird, wohingegen eine nicht mutige Person als „Muschi“. Also ich empfinde dieses als sprachliche Diskriminierung.

Deswegen, weil ich glaube, dass wir nicht nur an wenigen Tagen im Jahr an Veränderung arbeiten sollten, sondern uns diese Tatsachen öfters vor Augen führen sollten: Hier noch einmal Überschriften – link(s) hängen unten an – die an diese Woche mich nachdenklich und tätig gemacht haben: alle aus der Tagesschau wörtlich zitiert:

  • Frauen bringen mehr – Seit 2016 gibt es eine Frauenquote für Aufsichtsräte und eine Reihe von Verpflichtungen zur Förderung weiblicher Führungskräfte. Bewirkt hat das laut einer aktuellen Studie wenig. Dabei ist ein höherer Frauenanteil im Management offenbar ein echter Erfolgsfaktor.
  • Mehr Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt – Die Zahl der angezeigten Gewalttaten gegen Frauen durch ihren Partner oder Ex-Partner ist leicht angestiegen. Das zeigt eine BKA-Auswertung. Familienministerin Giffey nannte die Zahlen „alarmierend“.
  • Kochendes Wasser über den Kopf geschüttet – Fast jede zweite afghanische Frau würde das Land am liebsten verlassen. Der Grund sind grausame Misshandlungen, Erniedrigungen und Unterdrückung zu Hause.
  • „Betroffene fühlen sich allein gelassen“ – Leonie Steinl, die Vorsitzende der Strafrechtskommission des Deutschen Juristinnenbundes, sagte in den tagesthemen, wichtiger als strengere Gesetze zum Schutz von Frauen sei die Auslegung und Anwendung des bestehenden Rechts.
  • Wegschauen ist keine Option – Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache. Dass der Bund nun Geld für Frauenhäuser in die Hand nehmen will, ist gut, aber nicht genug. Auch Länder und Kommunen sind gefragt – und wir alle müssen aufmerksam sein.

Meine Bitte: Denken Sie über diese Überschriften einmal nach. Wenn Ihnen Themen begegnen bei denen Sie empfinden, das ist diskriminierend, nehmen Sie es wahr. Und das geht von der Sprache, bis hin zu Taten, die Sie beobachten. Vielleicht ändern Sie Ihr Verhalten, oder fördern auch andere das zu tun. Wenn Sie Gewalt wahrnehmen: Schauen Sie nicht weg, hören Sie nicht weg! Sprechen Sie die betroffene Person allein an. Wenn Sie sich das nicht trauen, suchen Sie Unterstützung, wie Sie damit umgehen könnten. Melden Sie die Beobachtung! Oder gehen Sie zur Polizei.

Dass Frauen das schwache Geschlecht sind, darf nämlich nicht sein. Es ist gleichberechtigt. Im Schutz, in der Arbeit, in der Rechtsprechung und im Zusammenleben.

Das ist mir wichtig: Wir sollten an unserer Sprache und unserem Verhalten arbeiten.

Es fängt im Kopf an und endet in Taten.

Herzlich aus dem Norden

Ihr

JPF

Autor: Dr. Jan Peter Firnges

Erstellt: 11/2019

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/frauenquote-161.html

https://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan-gewalt-frauen-101.html

https://www.tagesschau.de/inland/gewalttaten-frauen-deutschland-101.html

https://www.tagesschau.de/inland/juristinnenbund-gewalt-frauen-101.html

https://www.tagesschau.de/inland/kommentar-gewalt-gegen-frauen-101.html