Dauerhafter Stress ist nicht gut für uns. In diesem kurzen Beitrag gebe ich Ihnen Tipps wie Sie achtsamer durch den Arbeitstag kommen.

Was bedeutet eigentlich Achtsamkeit – Etwas bewusst wahrnehmen ohne es zu bewerten. Als Beispiel mag gelten, dass eine vortragende Person, nervös ist. Dieses bewusst wahrzunehmen, im Sinne von, ich bin nervös, ohne sich deswegen Vorwürfe zu machen oder es zu verdrängen, hilft schon vor und bei dem Vortrag.

Nicht nur ist Achtsamkeit stressreduzierend, sondern durch eine gelebte Kultur der Achtsamkeit, d.h. reflektiert, mitdenkend und überlegt etwas bearbeiten, fördert es die Sicherheit bei der Arbeit und die Gesundheit. Bei Produktionsstätten hilft sie Unfälle zu vermeiden.

Wird Achtsamkeit in Unternehmen kulturell gelebt, fördert sie zusätzlich die bessere Kommunikation, das Vertrauen und die Wertschätzung.

Was kann man denn tun? Wie werde ich achtsam am Arbeitsplatz und in der Arbeitswelt?

  • Erstmal tief durchatmen – d.h. bevor eine Aufgabe oder der Arbeitstag angegangen wird, erstmal ankommen und die Aufgaben bewusst betrachten
  • Den Tag so planen, das er auch bewältigt werden kann und eins nach dem anderen erledigen – die Planung muss erreichbar sein
  • Machen Sie Pausen und diese bewusst – gehen Sie ruhig mal raus und genießen Sie 5 min. außerhalb des Arbeitsplatzes – diese 5 min bewusst erleben und nichts nebenher tun
  • Machen Sie sich automatischen Reaktionen, die Sie erleben, bewusst (hier ist oft Coaching Bedarf, weil automatische Reaktionen sehr viel mit Ihnen selber zu tun haben) – eine automatische Reaktion kann sein, dass Sie genervt sind, wenn z.B. eine bestimmte Person etwas von Ihnen benötigt – warum reagieren Sie so genervt, wo Sie ggf. kognitiv genau wissen, dass die Anfrage völlig gerechtfertigt ist.
  • Versuchen Sie weniger Worte zu benutzen als ihr Gegenüber, d.h. mehr Zuhören als reden – ausreden lassen, aufmerksam zuhören, und der gegenüber sitzenden Person den Raum lassen
  • Single-Tasking – wer heute noch glaubt multi-tasking sei etwas tolles, der hat den 80zigern die Ausbildung genossen (ohh Sarkasmus, der kleine Bruder von …) – die Gesundheit, die Produktivität und die Sicherheit leiden (wie gut kann man SMSe schreiben und gleichzeitig telefonieren? Das merkt der Gesprächspartner) – machen Sie konzentriert das, woran sie gerade sind. Andere Aufgaben/Tätigkeiten später

Um das Obige zusammenzufassen: sich auf das „Hier und Jetzt“ konzentrieren, die Wahrnehmung des Moments zu akzeptieren und sich nicht abzulenken. Das klingt für viele esoterisch, aber drücken wir es doch mal business style aus. Was Sie tun, tun Sie völlig konzentriert, ohne mit sich selber in diesem Moment in die Diskussion über den Nutzen oder den Sinn der Tätigkeit zu gehen. Und hierfür schaffen Sie einen ablenkungsfreien Raum.

So klingt es nicht mehr nach „Hommm“, was völlig OK ist, aber bei Menschen Assoziationen weckt.

Ich denke Achtsamkeit ist der richtige Name und sollte auch so verwendet werden, bei manchen Chefs, Mitarbeitern, Kollegen oder Unternehmen, vielleicht über einen Umweg.

Viel Spaß dabei,

Herzlich aus dem Norden JPF

Autor: Dr. Jan Peter Firnges

Erstellt: 10/2019 – Inhalte aufbauend aus arbeit&gesundheit 05/2019 und eigenen Unterlagen und Coachings